Was bedeutet YOGA für mich?
Als ich vor 3 Jahren meine Bewerbung abgab, hatte ich, so scheint mir jetzt, keine Vorstellung davon was Yoga tatsächlich mit mir macht, in mir bewegt. Mich bewegt.
Yoga begleitet mich jeden Tag, selbst wenn ich nicht auf der Matte bin und übe. Denn Yoga ist so viel mehr. Angefangen vom ayurvedischen Aspekt, der mich in der körperlichen Reinigung und Ernährung hauptsächlich begleitet, bis hin zum Yoga Sútra, was mir nun seit vielen Monden zur Seite steht und meinen Geist anregt bis hin zu den Āsana und Prāṇāyāma, die mich auf der körperlich geistigen Ebene verbunden fühlen lässt.
Selbst wenn ich in Angst und Zweifel bin, bin ich im Yoga, denn aufgrund der letzten Jahre konnte ich so tiefgehende Erfahrungen über mich selbst sammeln, dass meine Ängste und Zweifel schwinden und ich weiß, dass diese auch dazu gehören. Nur sollten sie nicht die Macht über mich haben und mich an meinem Fortschritt hindern. Aber das lerne ich dank dem Yoga Sútra zu lösen.
Yoga gibt mir das Gefühl von Urvertrauen, lässt mich machen und stolpern und fängt mich wieder auf, wenn ich denn dazu bereit bin. Yoga nimmt mich in den Arm und wiegt mich wie eine Mutter und ein Vater zugleich.
Yoga zeigt mir meine Schwächen und Stärken, gibt mir in allem den Sinn des Seins.
Es überrennt mich, bringt mich ins Gleichgewicht, aber auch in eine Schwebe. Lässt mich zweifeln und rudern. Zeigt mir Muster auf, die sich mir so noch nie zeigten. Lehrt mich mit dem was war und was ist auseinanderzusetzen. Mich in Einklang damit zu bringen.
Es nimmt mich in den Arm und lässt mich ruhen. Es fordert mich aber auch auf, weiterzugehen. Es zeigt mir Instrumente wie Achtsamkeit und Gewaltlosigkeit, um Disziplin und Kontrolle meiner Sinne zu erlernen, diese beherrschen zu können. Und einfach das Leben zu genießen, in Dankbarkeit und Demut. Ein Leben in Einfachheit und nicht im überkonsumieren von Gütern und Gelüsten.
Es entschleunigt mich. Vor allem, wenn ich mich wieder dabei erwische, wie ich selbst mit mir rede, dass mache ich noch schnell und dies noch schnell. Alles schnell. Ich merke manchmal gar nicht wie angespannt und hektisch ich bin. Erst in dem Moment der Besinnung „lass deine Schultern hängen und entspanne dich, atme langsam und ruhig“, schließe ich meine Augen für einen Moment und nehme einfach nur meinen Atmen wahr. Fantastisch, wie sich mein Geist und Körper auf Ruhe und Entspannung einstellen können und das Schnell – schnell in den Hintergrund tritt.
Yoga ist mein Lehrer. Gerade wenn ich denke ich komme vorwärts, wirft mich mein Leben um Strecken zurück und ich habe das Gefühl, nicht wieder aufstehen zu können. Und egal wie schwach ich in dem Moment bin, egal in welcher Situation, mein Glaube an Yoga und zu wissen das es mir gut tut und auch diese Prozesse dazu gehören, lässt mich Kraft tanken und wieder aufstehen. Weitergehen. Gelernt habe ich in kleinen langsamen Schritten zu gehen, denn das ist erlaubt und bringt mich näher zu mir als liegenzubleiben und aufzugeben.
Dann stehe ich wieder in Trikoṇāsana und schaue zu meinen Fingerspitzen und ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, gibt mir das Gefühl von Vertrautheit und Ankommen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass die negative Energie umso stärker an mir zieht, desto näher ich mich Yoga hingebe. Aber die Liebe zu Yoga ist stärker und holt mich ab. Bringt mich wieder zu MIR! Immer in Verbindung mit meinem höheren Selbst und dem Universum.
Yoga ist wohl das beste Geschenk, neben meinem Sohn, das mir das Universum machen konnte! Danke!!!